DK 1/2017 in Hamm fasste wichtige Beschlüsse
An der Delegiertenkonferenz des BDP am 20./21. Mai 2017 in Hamm haben für die Sektion Clivia Langer und Walter Roscher teilgenommen. Hier ihr Bericht:
Der Vorstand der Sektion erlebte eine spannende, berufspolitisch wichtige und Weg weisende Delegiertenkonferenz. Berufspolitisch hochaktuell wurden die Delegierten am ersten Tag der DK durch die PiA-Vertretung zu einer Aktion im Rahmen des bundesweiten PiA-Protestes eingeladen. Die Aktion auf dem Platz der deutschen Einheit in Hamm stand unter dem Motto „Politik, vergiss mein nicht!“ Sie unterstrich die Position, die der erweiterte Vorstand der Sektion während seiner Arbeitssitzung im April 2017 in Mainz vertreten hatte und die auch auf der DK in großer Einmütigkeit eingenommen wurde: Für den BDP ist es zwingend erforderlich, weiterhin sowohl die berufspolitischen Belange von Psychologinnen und Psychologen als auch von PP und Psychologischen KJP sowie PiP schlagkräftig zu vertreten.
VPP-Auflösung mit Zweidrittelmehrheit abgelehnt
Ein anderes wichtiges Thema auf der DK war die Zukunft des VPP. Die Vertretung der Psychotherapeuten im BDP wird intern und nach außen neu aufgestellt. Mit einer Zweidrittelmehrheit entschieden die Delegierten sich gegen die Auflösung des VPP. Der diesbezügliche Antrag des VPP hatte bereits im Vorfeld der DK sowohl in der Mitgliedschaft des Verbandes als auch unter Delegierten zu erheblichen Irritationen geführt. In vielen Diskussionen und persönlichen Gesprächen der Delegierten in den Sitzungspausen der Konferenz bis in den Abend des ersten DK-Tages hinein wurde deutlich, wie wichtig es der großen Mehrheit der Delegierten ist, die Einheit des Berufsstandes für alle Psychologinnen, Psychologen, Psychotherapeutinnen und -therapeuten im Verband zu erhalten und dafür konstruktiv miteinander zu arbeiten.
Die angespannte Haushaltslage machte eine gestaffelte Beitragserhöhung erforderlich, die ermöglichen wird, wichtige Verbesserungen und Erneuerungen auf den Weg zu bringen, die Interessen der Mitglieder innovativ zu vertreten und die Mitglieder individuell auch weiter gut zu beraten.
Ein weiteres Thema war der gendersensible Sprachgebrauch im BDP. Zudem wurde der Verbandsvorstand damit beauftragt, ein Konzept zu entwickeln und dessen Realisierung einzuleiten, mit dem das Berufsbild, die Berufswirklichkeit und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Psychologinnen und Psychologen öffentlichkeitswirksam dargestellt und angehende Studierende für den Beruf gewonnen werden können. Dabei soll unter Genderaspekten die Attraktivität des Psychologenberufes für Männer besonders hervorgehoben werden, um diese für das Studium zu motivieren. Prof. Dr. Petia Genkova wurde in den Psychologinnen- Gleichbehandlungsausschuss nachgewählt. Der Ausschuss gewinnt dadurch eine hochkompetente Kollegin mit jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet.
Gütesiegel für psychologische Gesundheitsangebote im Internet beschlossen
Um die Güte psychologischer Expertise für Verbraucher im Bereich gesundheits-psychologischer Angebote und Trainings transparent zu machen, wurde die Einführung eines BDP-Gütesiegels für psychologische Gesundheitsangebote per App bzw. als automatisierte Dienstleistung im Internet mit großer Mehrheit beschlossen. Insbesondere Erfordernisse des Datenschutzes sollen dabei Berücksichtigung finden. Das Siegel „Psychologisches Gesundheitsangebot“ des BDP soll insbesondere auf Angebote abzielen, die mit Hilfe psychologischer Erkenntnisse und durch den Einsatz digitaler Technologien das psychische Wohlbefinden positiv beeinflussen wollen. Angedacht ist, entsprechende Websites, Apps, Webapps und Softwareprodukte zu zertifizieren. Mehr darüber unter: www.bdp-verband.de/bdp/presse/2017/03_guetesiegel.html
Im Verlauf der DK erfuhren die Delegierten auch Aktuelles aus dem Haus der Psychologie. Dabei ging es vor allem um die Psychologische Hochschule Berlin, die bereits realisierten Master-Psychologie-Studiengänge sowie den ab 2018 geplanten Bachelor-Studiengang.