Warum haben ältere Menschen häufig Probleme, sich flexibel an veränderte oder neue Situationen anzupassen? Warum fällt Ihnen die Bedienung einen Smartphones häufig schwerer als jüngeren Erwachsenen? Diesen Fragen ist ein Forscher-Team der Fachrichtung Psychologie an der TU Dresden zusammen mit Wissenschaftlern aus Berlin und den USA nachgegangen. Sie nutzten dabei die sogenannte komputationale Modellierung – eine Methode in der Psychologie, die sich gut für die Darstellung komplexerer Prozesse eignet und das Potential hat, zu überraschenden Einsichten in Abläufe und zu neuen Vorhersagen zu gelangen.
Das Ergebnis zeigt, dass Lernbeeinträchtigungen bei älteren Menschen durch ein spezifisches Defizit in der Fähigkeit Unsicherheit zu repräsentieren und zum Lernen zu nutzen, entstehen. Diese Befunde weisen darauf hin, dass altersbedingte Unterschiede beim Lernen durch Veränderungen in den neuronalen Systemen zustande kommen. In den laufenden Studien untersucht das Forscherteam, welche Veränderungen in den neuronalen Mechanismen die Lerndefizite älterer Menschen verursachen, und wie sich adaptives Lernen in der Kindheit entwickelt.Das längerfristige Ziel des Forschungsprogramms ist es, das Wissen über altersbedingte Defizite in den komputationalen Mechanismen des Lernens zu nutzen, um Interventionen zur Unterstützung adaptiven Verhaltens in verschiedenen Bereichen (zum Beispiel bei der Nutzung neuer Technologien oder beim lebenslangen Lernen) zu entwickeln.