Berufstätige, die am Wochenende über unerledigte Aufgaben sorgenvoll grübeln, schlafen schlechter. Ewer dagegen kreativ und lösungsorientiert über die liegengebliebenen Aufgaben nachdenkt, kann davon profitieren. Zu diesem Schluss kommen Psychologen von der Universität Trier und der Fernuniversität Hagen auf der Basis einer dreimonatigen Tagebuchstudie mit 59 Arbeitnehmern. Zunächst hatte sie bei ihrer Studie interessiert, ob Schlafprobleme am Wochenende oder an freien Tagen überhaupt mit unerledigten Arbeitsaufgaben zusammenhängen. Wer mehr unerledigte Aufgaben hat, ist stärker von Schlafstörungen betroffen, so die Analyse.
Dann wandten sich die Wissenschaftler den zwei Arten des Grübelns zu: Sorgenvolles Grübeln ist ein Zustand, in dem negative wiederkehrende Gedanken über die Arbeit auftreten, ohne dass nach Lösungen gesucht wird“, so Conny Antoni, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Uni Trier. Problemlösendes Grübeln hingegen beschreibe das kreative, von der Arbeit losgelöste Nachdenken über Probleme. Beide Arten des Grübelns beeinflussen die Beziehung zwischen Arbeitsstress und Schlafproblemen unterschiedlich, so zeigt die Studie. Eine Vermittlerrolle zwischen unerledigten Aufgaben und Schlafqualität zeigte sich dabei nur für sorgenvolles Grübeln.
Die Studie ergab zudem, dass der Zeitdruck am Ende der Arbeitswoche nicht direkt mit der Schlafqualität am Wochenende zusammenhängt, das Ausmaß des Zeitdrucks über drei Monate hinweg hingegen sehr wohl. Auch das Gesamtlevel an unerledigten Aufgaben im Untersuchungszeitraum sei relevant.