Sektion Angestellte und Beamtete Psychologen/innen im BDP e.V.

Chronologische Darstellung im Rahmen der Gliederung

Gliederung:
Bis 1991 Bundesausschuss Angestellte und Beamtete Psychologen (BAP)
Sektionsgründung in der DK 1/1991
Gründungsveranstaltung in Dresden, 21.September 1991

Aufbau der Sektion:
-Arbeitskreis Leitende Psychologen/innen

Veranstaltungen:
– Angestelltentage
– Psychotherapie für lau – Berufstätigkeit für BAT III , 2000

SABP entwickelt Projekte zur Politikunterstützung des BDP:
– PPiA sind nicht den AIP vergleichbar
– PPiA sind gleichwertig den Fachärzten

– Argumente für und gegen die PsychThG-Ausbildungs- und Prüfungs-
verordnung,

– Psychologen im Beruf: Fragebogenuntersuchung der angestellten und
beamteten Psychologinnen und Psychologen in den Neuen Bundesländern, 1994, SABP (Ergänzung der Schorr-Studie: Psychologen im Beruf von  1991)

– Die SABP wirkt in den Gesamtverband: Wird ergänzt

Bundesausschuss Angestellte Psychologen

Als Vorläuferin der Sektion ist der Bundesauschuss Angestellte und Beamtete Psychologinnen und Psychologen (BAP) zu sehen. Auf Empfehlung des Kollegen Herbert Groos (+) war er 1984 in der Amtszeit von Präsident Rudolf Raber (+) im BDP gegründet worden. Diese beiden angestellten Psychologen initiierten die Kooperation des BDP e.V. mit der damaligen Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG). Der BAP wurde 1991 aufgelöst.

Sektion Angestellte und Beamtete Psychologen/innen seit 21.09.1991

Der späteren Vorsitzenden des BAP, Elisabeth Götzinger, gelang in mehreren Ansätzen, die Delegiertenkonferenz (DK) des BDP von der Notwendigkeit der Gründung einer Sektion für die angestellten und beamteten Psychologinnen und Psychologen (S ABP) zu überzeugen (DK 1/1991). Damals befand sich der BDP, zusammen mit Psychotherapie-Verbänden im Kampf für das Psychotherapeutengesetz. Die innerverbandlichen Widerstände gegen die Gründung einer weiteren, elften, Sektion wurden überwunden, da Politik und Krankenkassen im Organigramm des BDP neben der Sektion Freiberufliche Psychologinnen und Psychologen (FB) ein Organ für die Angestellten und Beamten vermissten.

Die Gründungsversammlung der S ABP fand am Rande des Ersten Psychologentages nach der Vereinigung beider deutscher Staaten am 21. September 1991 in Dresden statt (Gründungsprotokoll).

1. SABP-VS – Beisitzer Dr. Traxler fehlt . Er hatte schriftlich kandidiert.

Als Vorstand wurden gewählt: Elisabeth Götzinger, Vorsitzende (bis 2003)
Helge Halbensteiner, stellv. Vorsitz
Laszlo Pota, Beisitzer
Gerd Person, Kassenwart
Dr. Siegfried Traxler, Beisitzer, schriftl. Kandidatur

Aufbau der Sektion

Die Sektionsgeschäftsstelle hatte und hat ihren Sitz immer an der Adresse der Bundesgeschäftsstelle des BDP und Honorarkräfte zur Unterstützung der Funktionäre sowie der Mitglieder.

Sektionsbeauftragte für den Kontakt zu den BDP-Landesgruppen

Zu den BDP-Landesgruppen wurde und wird der Kontakt durch Sektionsbeauftragte (SBeas) gehalten, die zweimal pro Jahr mit dem Sektionsvorstand tagen

Die Vorstände der Sektion

Die nächsten Vorsitzenden waren Laszlo Pota, Helge Halbensteiner (+2011) und Clivia Langer. Derzeit leiten Walter Roscher und Dr. Rainer Doubrawa die SABP.

Im September 2011 feierte die Sektion im selben Hörsaal der Universität Dresden, also am Gründungsort ihr 20-jähriges Bestehen. Einige Erinnerungsfotos aus diesen Jahren finden sich unter dem Ordner „Rückblick“.

Arbeitskreis Leitende Psychologinnen und Psychologen in der Sektion:
24.09.1993 Konstituierende Sitzung in Bonn.

Dr. Rainer Doubrawa und Dr. Peter Eisenack, gleichzeitig Sektionsbeauftragte von Hessen und Bayern, gründeten den Arbeitskreis(AK) „Leitende Psychologen“ in der SABP und führten jahrelang Fachtagungen für Kolleginnen und Kollegen in Leitungsämtern durch.

In den nächsten Jahren organisierte der AK ein dreiteiliges Führungstraining für Leitende Psychologinnen und Psychologen in Freiburg.
Weitere Themen waren:

20.-22.10.1995 Tagung des AK in Windach “Qualitätssicherung in der ambulanten und stationären Psychotherapie – mit Dr. Nübling.

11.04.1997 Tagung in Bad Liebenstein in der Klinik Dr. Lauterbach (mit Dr. Dr. Kratzer)

29. 03. 1998 Leipzig mit Dr. Reschke “Interventionen zur Gesundheitsförderung in Klinik und Alltag”,
Leitende Psychologen im Franziskastift, Bad Kreuznach: Stellungnahme zu Auswirkungen des PTG in Kliniken (Workshop) mit den Themen: Leitungsverantwortlichkeiten, Angemessene Positionierung, tarifrechtliche Gleichstellung mit angestellten Ärzten, fehlende PiA-Vergütung …
Die letzte AK-Veranstaltung fand 2002 statt

Fragebogenerhebung bei Leitenden Psychologinnen und Psychologen.

Psychotherapie für lau – Berufstätigkeit für BAT III?
Öffentlichkeitsveranstaltung der SABP im Hotel Bristol in Bonn am 07.02.2000

Der BDP kämpft weiter für die PiA.

Leitungsverantwortlichkeiten? Angemessene Vergütung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie PPiA (später PiA).
Positionierung für tarifrechtliche Gleichstellung mit angestellten Ärzten. Kritik wegen
fehlender Vergütung für (Psychologische) Psychotherapeuten in Ausbildung (PPIA).

Entsprechend der Gründungsrede der Vorsitzenden setzte sich die Sektion darüber hinaus sofort für angemessene Gehälter für Diplom-Psychologen ein (Siehe Forderungen 1991), die z. T. nach der Vereinigung der beiden deutschen Länder auf BAT III herabgesetzt worden waren. Dies gelang durch die Aktivierung der Gewerkschaft (DAG), mit der der BDP einen Kooperationsvertrag hatte.

1993: Sektionsinterne Fragebogenuntersuchung an den damals 2.627 (!) Mitgliedern über ihre BAT/ Tariflichen -Eingruppierung. 12 % Antworten ergaben, dass die Kollegenschaft zu 75,5 % in BAT II, IIa, AVR II oder BMT Aw II eingruppiert war. 16,3 % gaben BAT Ib, AVR Ib an; 1,6% BAT Ia;.(1,2 % Beamte), Der Rest in BAT III, AVR III und schlechterer Eingruppierung.

Der BDP hatte Ende Januar 1990 an einem Drittel der Mitgliedschaft mit einem umfassenden Fragebogen Qualitätsmerkmale, Tätigkeitsfelder und Perspektiven insbesondere von angestellten und beamtetem Psychologinnen und Psychologen erforscht. „Psychologen im Beruf“ lautete der entstandene Bericht aus den alten Bundesländern, veröffentlicht im Deutschen Psychologen Verlag, 1991.

Die Sektion Angestellte und Beamtete Psychologen/innen im BDP erforschte 1994 als Ergänzung dieser wichtigen repräsentativen Umfrage nun auch Berlin und die neuen Bundesländer. Die Ergebnisse wurden im Report Psychologie veröffentlicht..

Bei der Ausarbeitung und Konsentierung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Psychotherapie-Ausbildung (PsychTh-AprV) arbeitete die Sektion mehr als 20 Änderungsstellen aus, die die Vorsitzende Götzinger zusammen mit Präsident Hellfritsch in der entscheidenden Sitzung in Leipzig 1994 zur Diskussion stellte. Diese Stellen betrafen u.a. die Stellung und Vergütung der PsychotherapeutInnen in Ausbildung (P(P)iA).

Zum Problem und Thema der sogenannten Gastpsychologinnen und –psychologen beriet die Sektion von Anbeginn an die betroffene Kollegenschaft. In Kliniken und Ambulatorien ließen sich – noch vor Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) – Klinische Psychologinnen und Psychologen im Rahmen ihrer psychotherapeutischen Zusatzausbildungen für den Erwerb von Berufserfahrung zu unentgeltlicher psychologischer und psychotherapeutischer Arbeit motivieren. Eine juristische Stellungnahme gegen diese Ausbeutung wurde lange vor der Jahrtausendwende von der BDP-Rechtsreferentarin Petra Uertz erarbeitet und den BDP-Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Diese Stellungnahme wird nachgereicht.

Die Sektion erarbeitete von 1992 bis 1996 zudem mehrere Stellungnahmen, die von der DK des BDP verbschiedet worden, an Politik und Verbände verschickt worden waren, dass die Diplom-Psychologinnen und –psychologen in der Ausbildung zum Psychotherapeuten höher qualifiziert sind als die Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung (AiP). Es wurde dargelegt, dass sie vielmehr gleichwertig ausgebildet sind, entsprechende den Gebietsärztinnen und –ärzten (Fachärztinnen und -ärzte), bzw. den Ärzten/ Ärztinnen für Medizinische Psychologie.

Nach Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes am 01.01.1999 wurden die Kolleginnen und Kollegen in der Praktischen Tätigkeit in der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten als unbezahlte „Praktikantinnen und Praktikanten“ ausgebeutet.

Die Sektion führte am 07.04.2000 in Bonn, der damaligen Bundeshauptstadt, eine Veranstaltung für Kostenträger auf der einen Seite und den Psychotherapieanbietern (Ausbildungsinstitute, Gewerkschaft DAG und BDP) als Podiumsdiskussion „Ausbildung für lau – Berufstätigkeit für BAT III“  durch, um die Arbeits- und Vertragsbedingungen für die Psychologen in Ausbildung zum Psychotherapeuten zur verbessern. Die Kostenträger entschuldigten sich ausnahmslos. Die Forderungen wurden jedoch öffentlichkeitswirksam bekanntgemacht. (siehe Dokumente Podiumsdiskussion „Ausbildung für lau – Berufstätigkeit für BAT III“)

Die sektionsinterne Diskussion nach dieser Verweigerung der Kostenträger an  der Veranstaltung regte die SABP an, einen sektionen-übergreifenden
Arbeitskreis Psychologische Psychotherapeuten in Ausbildung (PPiA) zu gründen. Die Kolleginnen und Kollegen selbst sollten dadurch unterstützt werden, ihre Forderungen schließlich selbst anzumelden und durchzusetzen. Zunächst war dieser Arbeitskreis bei der Delegiertenkonferenz angesiedelt, später innerhalb der neugegründeten  BDP-Sektion Verband Psychologischer Psychotherapeuten (VPP).

Der Begriff PPiA/ PiA wurde somit im Jahr 2000 in der SABP gefunden und propagiert.

Die Geschichte der Sektion Angestellte und Beamtete Psychologen/innen im BDP
(S ABP) wird ergänzt und fortgesetzt.

Elisabeth Götzinger