Infobrief 2006

Liebe Mitglieder unserer Sektion,
wir möchten Sie nochmals herzlich zur ordentlichen Jahresmitgliederversammlung einladen, die am Samstag, den 11.11.2006 von 11:00 Uhr bis 13:00Uhr im Akademiehotel Dresden, Königsbrücker Landstr. 2, 01109 Dresden, Tel. 0351-4573009 stattfindet.
Die in Report 6/7 veröffentliche Tagesordnung wurde überarbeitet. Ausführliche Erläuterungen erhalten Sie mit diesem Mitgliederrundbrief.

Tagesordnung der Mitgliederversammlung:
1.  Begrüßung, Regularien: Protokoll; Ver-sammlungsleiter Hr. Hal-bensteiner
2. Nachfragen zum schriftlich vorgeleg-ten Vorstandsbericht incl. Haus-haltsbericht 2005 und Haushaltsent-wurf 2007
3.  Anerkennung von Pau-schalen bei Kostenerstat-tung der SABP
1. Telefonpauschale statt Einzelabrechnung (für Vorstandsmitglieder)
2. Vorstandsklausur 2005 bei Vorsitzendem: Pauschale an L. A. Pota
4.  Wahl des Sektionsvor-standes (Amtsperiode 2007 bis 2009)
5. Aufwandsentschädigun-gen für Vorstandsmitglie-der
6.  Geschäftsordnung (GO) der Sektion
Hier: Vorsorgliche Erhö-hung der Zahl der Vor-standsmitglieder
7. Mögliche Fusion der Sek-tion ABP mit anderen Sektionen (entsprechend den Strukturreformvor-schlägen der DK) 8. Arbeitsplatzbeschreibungen für Dipl.-Psych., PP/KJP, Leitende Dipl.-Psych. bzw. PP/KJP (siehe Vortrag im Workshop am Nachmittag)
9.  Information zu Tariffragen (Pota berich-tet aus den Verhandlun-gen der Entgeltgruppe der ver.di)
10. AK PsychologInnen mit Leitungsaufgaben: Sprecher Dr. Peter Eisenack
11. Verschiedenes

Die Teilnehmer der MV erhalten die CD zum Thema Arbeitsplatzbeschreibungen.

Die Tagesordnungspunkte 8 und 10 der MV werden im Workshop des AK am Nach-mittag von 14 bis 17:30 Uhr ausführlich behandelt, zu dem Sie ebenfalls herzlich eingeladen sind.

Workshop am Samstag, 11. November 2006,
im Akademiehotel Dresden von 14.00 bis 17.30 Uhr

14.00 bis 15.00 Uhr Einleitung und Stellungnahme zu den Streiks und dem Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) / Tarifvertrag öffentlicher Dienst der Länder (TV-L ) von ver.di
Referent: Gerd Dielmann, Bereich Gesundheitsberufe bei ver.di
15.00 bis 16.30 Uhr Arbeitsplatzbeschreibungen für Dipl.-Psych., PP/KJP, Leitende Dipl.-Psych. bzw. PP/KJP
Referent: Dipl.-Psych. Dr. Frank Stech, Bundesagentur für Arbeit (BA)
16.30 bis 17.30 Uhr Psychologische Tätigkeiten und berufliche Absicherung im Spannungsfeld zwischen Diplom (MA) und Approbation
Referent: Dipl.-Psych. Dr. Peter Eisenack (Sprecher AK PsychologInnen mit Leitungsfunktion)

Wir freuen uns auch, Ihnen als kulturelles Rahmenprogramm am Freitag, den 10.11. einen Besuch des politisch-satirischen Kabaretts Die Herkuleskeule: „Der letzte Schrei“ mit Birgit Schaller anbieten zu können.

Bericht des Vorstandes

Liebe Mitglieder,
es ist wieder soweit: Hiermit läuten wir den Ausklang dieses ereignisreichen Jahres und auch eine neue Wahlperiode für den Vorstand der SABP am 11.11.06 ein. Wir blicken auf  zahlreiche Aktivitäten und Ereignisse erfolgreich zurück. Noch immer befindet sich der BDP in seiner Umstrukturierungsphase, was immer wieder neue Diskussionen und Handlungsräume erfordert. Doch endlich hat sich die Zahl der Mitglieder stabilisiert. Insbesondere die SABP findet bei  Studenten und jungen Kolleginnen wie Kollegen beim Eintritt in den BDP viel Anerkennung.  Der BDP ist der Berufsverband, in dem Angestellte und Niedergelassene mit ihren Interessen seit 60 Jahren mit Fachlichkeit, Methodenvielfalt und Kontinuität am besten vertreten werden und ist immer noch die vielseitigste, größte wie demokratischste Vertretung der Psychologen- und Psychotherapeutenschaft. Insbesondere in der SABP  zeigen wir Kampfgeist, wo andere sich schon längst angepasst haben.  Solche Rückmeldungen freuen uns sehr, denn insbesondere seit dem die Tariflandschaft ins Schwanken geraten ist, ist ein hoher Grad der Organisiertheit wichtig, auch in der Psycholandschaft.
Unser Kampf  an den  langen Tischen der Tarifrunden zeigt erste Erfolge: Im Rahmen der Kooperation mit ver.di hat die AG Entgeltkommission (Pota als BDP Vertreter dabei) für die Bundestarifkommission folgende Vorgabe für den TVöD beschlossen:
Die vorgelegte und von Arbeitgebern, wie Arbeitnehmern akzeptierte Systematik, die den BAT ersetzt, enthält 15 Entgeltgruppen, die je nach bestimmten Grundmerkmalen oder auch Zusatzmerkmalen be-stimmt sind. Die fertigen Psychologischen PsychotherapeutInnen sind in die EG 15, die Diplom-PsychologInnen in die EG 13 (Beschäftigte mit Tätigkeiten, die eine abgeschlossene wissenschaftliche Hochschulausbildung voraussetzen) einzuordnen. Für die PP gilt das Grundmerkmal: Beschäftigte mit Tätigkeiten, die sich aus dem Grundmerkmal der EG 13 durch das Erfordernis einer Zusatz- oder Spezialausbildung herausheben sowie Beschäftigte, die ohne diese Zusatz- oder Spezialausbildung aufgrund entsprechender Kenntnisse oder Fertigkeiten diese oder gleichwertige Tätigkeiten ausüben. Dies gilt genauso für die KJP als facharztäquivalente Vergütung, um sie damit auch von den
Bachelor-Abschlüssen abzusetzen.
Ein weiterer Erfolg ist die Forderung aus der Bundesfachkommission PP/KJP bei ver.di (Götzinger und Pota für die SABP dabei) die PiA, die einen akademischen Abschluss bereits als Voraussetzung für ihre Weiterbildung mitbringen als Dipl.-Psych in die Entgeltgruppe 14 einzuordnen und ordentlich zu bezahlen statt sie im Praktikumstatus unentgeltlich arbeiten zu lassen.
Die Veränderungen in der weiten Tariflandschaft der Republik waren oft Thema in Veröffentlichungen. Götzinger und Pota haben sich dazu nicht zuletzt auch z. B. im Report Psychologie oder in Psychiatriezeitschriften geäußert, sondern auch durch die aktive Teilnahme an Psychologentagen des BDP und bei Landesgruppen (NRW, HH, SH,), öffentlichen Workshops, bzw. bei gemeinsam organisierten Tagungen (Hessen) zu Tariffragen. Problematisierung der Situation der PiA (Rheinland-Pfalz) waren  wichtige Schritte zur Meinungsbildung in der berufspolitischen Landschaft.

Die daraus entstandenen Klausurtagungen führten uns zu dem Projekt Arbeitsplatz- und Tätigkeitsfeldbeschreibungen, die eben in der Platzierung und Definition von neuen Entgeltgruppen bzw. Eingruppierungskriterien eine sehr wichtige Rolle spielen. Das Projekt wird Ihnen in ihren Ergebnissen auf CD bei der Mitgliederversammlung vorliegen. Besonders die vielen Anfragen zur Thematik Tarifverhandlungen, Eingruppierungen und Streiks (z. B. Marburger Bund), haben gezeigt wie wichtig die ausführliche Beratung und Feststellung des vertraglichen Status der einzelnen KollegInnen sein kann. Die anfängliche Euphorie, sich immer wieder auf die Seite des MB zu schlagen und sich die Abschlüsse für Ärzte zunutze machen zu können, sind schnell dem Realschock gewichen. Denn selbst Arbeitgeber, die diese Abschlüsse in ihren Einrichtungen akzeptierten, machten die jeweiligen PP und Dipl.-Psych. darauf aufmerksam: „…für den Fall, dass Sie Mitglied des Marburger Bundes sind, besteht für Sie als Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut  und damit nicht als Arzt beschäftigt, die Möglichkeit nur im Wege eines individuellen Antrages gegenüber dem Geschäftsbereich Personal und Organisation, die Anwendung des Vorschalttarifvertrages in ihrem Falle einer Überprüfung zuzuführen.“ (aus der Antwort eines Arbeitgeberbriefes zur Anwendung der Tarifvertraglichen Vereinbarung des MB für PP und Dipl.-Psych.).
Zur Situation der PiA gab es mehrere Teilnahmen und Veranstaltungen von Workshops teilweise in Kooperation mit der Sektion Politische Psychologie, mit der wir in der letzten Wahlperiode immer öfter eng zusammen arbeiteten und uns dabei gegenseitig unterstützen konnten.
Im Bereich der Beratungsstellen ist es genauso wichtig, den Stellenwert der KollegInnen  zusammenzufassen und zu beschreiben, dies ist uns gelungen in Zusammenarbeit mit  der Sektion Klinische Psychologie (Werner Lohl, im Vorstand der Sk Klips und Sektionsbeauftragter der SABP in Rheinland-Pfalz sowie Elisabeth Götzinger) und wird als Berufs-Glossar bald zur Veröffentlichung aufgelegt.
Abgrenzungen von Berufsfeldern im Rahmen der Gesundheit waren in verschiedenen Kommissionen und Ausschüssen Thema, Heilpraktikergesetz, Zusammenarbeit GUS, leitende Psychologen, Psychologische Dienste. Eine interne Fachtagung unter betroffenen Sektionsvertretern mit Vorstand und Bundesgeschäftsstelle führte zur Definition politischer Anforderungen an klinische Einrichtungen, in denen Psychologische Dienste zu installieren sind.
Die Vizepräsidentin des BDP hat ein Forderungs-/Empfehlungsschreiben an die diversen Kliniken gerichtet.

Gemäß den Vorgaben der DK zu Umstrukturierungs- und Sparmaßnahmen zur Stärkung der Effektivität des Gesamtverbandes, ist eine Zusammenarbeit mit anderen Sektionen Grundvoraussetzung. Daher haben wir uns stets bemüht, eine Zusammenführung von Untergliederungen zu erreichen. Nach vielfältigen Kontakten mit der Sektion Politische Psychologie (PP) und der Sektion Freiberufler, haben wir uns entschließen können, mit den KollegInnen der PP das Experiment zu wagen und unseren Mitgliedern in der nächsten Wahlperiode eine offizielle Kooperation mit dem Ziel der Bildung einer Querschnittssektion vorzuschlagen und auch die Freiberufler dafür zu gewinnen. Alle drei Untergliederungen sind teilweise mit vielen Überschneidungsthemen miteinander und nebeneinander schon immer tätig und haben gute Kontakte zueinander. In diesem Rahmen war der Deutsche Psychologentag in Potsdam ein voller Erfolg, wo wir an einer öffentlichen Podiumsdiskussion, organisiert von den Vertretern der PiA und der Politischen Psychologie (Thomas Kliche), als Experten auf dem Podium saßen und uns in der Teilnehmermenge herausragend beteiligen konnten.
Die Vorbereitung des Deutschen Psychologentages hat die SABP in Person von Herrn Halbensteiner in der Vorbereitungs- und Auswertungskommission mitgestaltet. Bei der Auswertung der einzelnen Bewerbungen zum Thema Jung und Alt war der komplette SABP-Vorstand dabei.
Alter, Arbeitsfähigkeit und -bedingungen sind auch weiterhin Themen, die im Rahmen des Methusalemprojektes aktiv an Tagungen wie auch in der Sektion diskutiert werden.
Weiterhin haben wir uns mit dem Thema Bachelor, Master und EU-Diplom nicht nur im Rahmen einer präsidialen AG, sondern auch im Sinne der zukünftigen Rolle der Angestellten in den Tariflandschaften auf  Klausuren beschäftigt und halten einerseits eine präzise Abgrenzung wie auch eine Öffnung für die psychologischen KollegInnen für notwendig.

Die Novellierung des Psychotherapeutengesetzes ist immer noch ein Thema, bei dem die SABP noch lange nicht aufgegeben hat, vor allem nicht, bis wir auch im angestellten Bereich gemäß Gesetz lange gefordert, kaum umgesetzt, den Fachärzten äquivalent bezahlt und als Freiberufler eingesetzt werden. Die Forderung gilt für die gesamte Psychologenschaft, uns endlich als freien Beruf auch namentlich in allen relevanten Gesetzestexten in der Ausübung unserer Tätigkeit zu nennen.

Zum Aufgabenbereich von Fr. Götzinger als Cassier gehört weiterhin wesentlich der Finanzbereich der Sektion:  Überwachung der Ausgaben, Erstellung des Haushaltsplanes für das Folgejahr, Vorstellung des abgeschlossenen Haushaltsberichtes vom Vorjahr auf der Mitgliederversammlung der Sek-tion, Beantragung von Mittelzuweisung und Projektmitteln bei der DK des Verbandes.

Im Zuge knapperer Geldmittel wurden die Reisekostenordnung des BDP und die Regeln der Kostenerstattung für Funktionäre des BDP verändert. Einige der Tagesordnungspunkte der MV kamen durch die strengere Steuerprüfung zustande.
Die Überweisung von Rechnungen sowie die Buchhaltung werden vom Servicezentrum des BDP in Bonn gegen Entgelt erledigt.

Die Öffentlichkeitsarbeit der Sektion (Report Psychologie und Homepage der Sektion) wird von Fr. Götzinger erledigt, wobei sie die Vorstandskollegen, Frau Nicolai von der Geschäftsstelle und der BDP-Webmaster unterstützen. Im vergangenen Jahr stand hier der neue TVöD, die Entwicklung zum TV-L sowie die Streiks von Gewerkschaft ver.di und dem Marburger Bund im Vordergrund: Stellung-nahmen im Newsletter des BDP und im Fokus des Report Psychologie 09 –2006 wurden veröffentlicht.
Die Mitgliederanfragen drehten sich sehr häufig ebenfalls um dieses Thema.

SABP-Projekt Arbeitsplatzbeschreibungen (Apb) wurde von Fr. Götzinger koordiniert und zuende geführt. Die SABP hatte in den vergangenen Jahren wiederholt aufgerufen, Apb an uns zu schicken. Wir berieten die Mitglieder bei ihren Vorhaben eigene Apb zu erstellen.
In Kooperation mit Kollegen der BA (Bundesagentur für Arbeit) und der Rechtsabteilung des BDP haben wir Texte geschrieben und auf eine CD gebrannt, die die Mitglieder unserer Sektion auf Antrag erhalten werden. Bitte informieren sie uns über die Geschäftsstelle, dann erhalten Sie die CD.

Die Teilnehmer der diesjährigen Mitgliederversammlung erhalten die CD am 11.11. 06 in Dresden. Neumitglieder erhalten sie mit unserem Begrüßungsbrief.
Der Vorstand der SABP hat außerdem beschlossen, die CD nicht zu verkaufen. Wer nicht Mitglied der SABP ist, erhält die CD nach Eintritt in die SABP als Primärmitglied oder Sekundärmitglied  (15 EUR Beitrag pro Jahr).

Fr. Götzinger hat beschlossen – wenn „Not an der Frau“ – nochmals für den SABP-Vorstand zu kandidieren.

Ihr Vorstand der SAB