Nutzer von Emojis wirken sympathischer

Insgesamt sind heute mehr als 2.300 Emojis in Gebrauch und stetig werden neue dieser Symbole entwickelt. Welche Emojis sind besonders beliebt? Bevorzugen Frauen und Männer andere Emojis? Und welche Wirkung haben die Symbole? Diesen und weiteren Fragen ist Prof. Dr. Wera Aretz in einer Umfrage nachgegangen. Pünktlich zum Welt-Emoji-Tag erschienen die Ergebnisse.

Insgesamt verwenden 99 Prozent der 264 Befragten – 157 Frauen und 107 Männer im Alter zwischen 12 und 92 Jahren – beim Verfassen von Nachrichten Emojis. Die Symbole, die für positive Emotionen stehen, wie intensive Freude, ein liebevoller Kuss, Leidenschaft und Liebe, Glück oder Zustimmung, kommen besonders häufig zum Einsatz. Vergleichsweise selten werden Piktogramme genutzt, die Naturereignisse wie Feuer oder Sonne symbolisieren.

Signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Häufigkeit der Nutzung zeigten sich bei 14 von 22 Items. Insgesamt gaben Frauen weitaus häufiger an, Emojis zu verwenden, als Männer. Frauen nutzen dabei eher Emojis, die Furcht und Trauer, Wut und Ekel, Liebe und Herzlichkeit symbolisieren. Männer hingegen verwenden mehr Emojis, die Ironie ausdrücken, und zeigen ihre Zustimmung öfters mit dem Zeichen für „Daumen hoch“.

Ob Emojis überhaupt zum Einsatz kommen, hängt den Studienergebnissen zufolge auch davon ab, ob die zuvor empfangene Nachricht Emojis beinhaltet. Nutzt der Sender keine, tendiert man dazu, selbst auch eher Textnachrichten ohne Symbole zu schreiben. „Emojis bilden daher sozialen Normen in der Kommunikation, und ihr Einsatz kann als soziale Anpassung verstanden werden“, so die Psychologieprofessorin und Studiendekanin für Wirtschaftspsychologie (B.Sc.) an der Hochschule Fresenius in Köln.

Die Wirkung von Emojis in der textbasierten Kommunikation wurde experimentell untersucht. Teilnehmer der Studie erhielten entweder einen Text ohne oder mit Emojis und sollten den Verfasser des Textes einschätzen. Der Verfasser des Textes mit Emojis wurde als deutlich sympathischer eingeschätzt; der Verfasser des Textes ohne Emojis als durchsetzungsstärker und selbstbewusster. „Emojis beeinflussen also, wie jemand wahrgenommen wird. Sie können daher auch zur strategischen Eindruckssteuerung genutzt werden“, fasst die Psychologin zusammen.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Wera Aretz
E aretz@hs-fresenius.de